In der Grenz- und Pfarrbeschreibung von Wullersdorf aus dem Jahre 1108 erhalten wir erstmals urkundliche Nachricht von unserer Gegend. In dieser Urkunde scheint unter anderem der Name Chadoltismarchat auf (etymologisch – „Grenze des Chadolt-Besitzes“).
Die Erstnennung von Zwingendorf datiert aus dem Jahre 1207, in dieser Urkunde scheint der Ort als Filiale von Mailberg auf. Für den Wechsel des Ortsnamens sprechen die gleichen Gründe wie bei anderen Orten in der Umgebung. Vielleicht ist Chadoltismarchat ebenso wie „Maurinperge“ für die Gegend um Mailberg als Gegendname aufzufassen.
Zu dem Kadoltensitz gehörte Zwingendorf sowie die abgekommenen Orte Stranzendorf, Rüdings und Leutzmanns. Im Bezug auf Gerichtsbarkeit und Verwaltung unterstand der Ort der Herrschaft Kadolz, welche auch bei den meisten Untertanen den Zehent einhob. Das ehemals Brandenburgische Lehen, zu dem Zwingendorf gehörte, wurde 1779 zum landesfürstlichen Lehen. In der Folge konnten die Hardegger, die durch Kauf in den Besitz der Herrschaft kamen, von den Habsburgern als österreichische Landesfürsten mit Seefeld belehnt werden, bis Kaiser Franz Josef 1869 das bereits anarchistisch gewordene Lehenswesen aufhob.
Die Namensgebung des niedrigen Adels der Zwingendorfer leitet sich vom althochdeutschen Personennamen ab. Wie die besitzgeschichtlichen Aufzeichnungen zeigen, befanden sich mehrere Siedlungen entlang der Pulkaubachlinie, die sich durch Anlegen von Teichen und Überschwemmungen auflösten.
Da der Bach durch den Ort floss, entwickelte sich ein Angerdorf, das durch die Bachregulierung mit zwei Verbindungsspangen zusammengeschlossen wurde. Das Flächenausmaß des Gemeindegebietes beträgt 20,97 km². Der Ort liegt in den Niederungen des Pulkautals, am Rand der Laaer Ebene. Die wichtigsten Wasserläufe sind die Pulkau, der Motschüttelbach und der Gemeindegraben.
Wie aus dem Ortsplan von 1722 zu sehen ist, war die Lage unserer Siedlung eine äußerst ungünstige. Der Ort war von Teichen umgeben, durch welche die Pulkau floss, die zur Fischzucht und zur Jagt genutzt wurden. Die Teiche waren mit Schilf verwachsen, das zum Dachdecken und zum Heizen verwendet wurde. Anfangs errichtete man die Häuser nur aus Holz, in denen sich eine offene Feuerstelle befand. Danach baute man die Häuser aus Ziegeln, die aus Lehm und Stroh erzeugt wurden. Auch Rauchfänge und Lehmöfen konstruierte man aus diesen Lehmziegeln. Zwingendorf hatte vor der Pulkauregulierung immer wieder mit Hochwässern zu kämpfen. Da die Herrschaftsinhaber ab dem 15. Jahrhundert die Teiche für die Fischzucht nützten, wollten sie ihre Teiche nicht ablassen, was öfters zu Überschwemmungen führte. Die aus Lehmziegeln gebauten Häuser weichten auf und sanken ein.
Neben Hochwässern und Seuchen zählen Brandkatastrophen zu den empfindlichsten Elementarereignissen unter denen die Bevölkerung zu leiden hatte. Die mit Schilf eingedeckten Häuserzeilen, die Stroh und Heuvorräte auf den Dachböden gaben den Flammen oft reiche Nahrung, so dass oft ganze Häuserzeilen ein Raub der Flammen wurden.
Der Kampf gegen die Flammen war meist aussichtslos, da man außer Feuerhacken, Leitern und Wassereimer keine wirksame Löschhilfe hatte. Von der nächsten Wasserstelle wurde mittels Eimer das Wasser herbeigeschafft, das bei einem schnell um sich greifenden Feuer oft zu keinem Erfolg führte. Unter Einsatz des Lebens wurde noch versucht, aus den angrenzenden Häusern das Vieh und einige Habseligkeiten zu Retten. Hilflos schaute man zu, bis das Feuer von alleine erlosch.
Ab 1840 begann man die Dächer mit Dachziegeln einzudecken, was die Brandgefahr durch Funkenflug wesentlich eindämmte.
Nach der erlassenen niederösterreichischen Gemeindeordnung 1864 und die 1870 beschlossene niederösterreichische Feuerpolizeiordnung kam die Gemeinde Zwingendorf ihren feuerpolizeilichen Aufgaben nach und kaufte 1880 ihre erste Feuerspritze.
1898 fanden sich in Zwingendorf Männer zusammen, die eine Freiwillige Feuerwehr gründeten. Am 21. Jänner 1899, Zl. 116785 erging der Bescheid über die Nichtuntersagung, sodass der Verein mit diesem Tag rechtsgültig seine Tätigkeit aufnehmen konnte.
Quelle: Sammlung FF Zwingendorf, HVM Erich Reidinger
1912 Hydrophor
1939 Pferdewagen mit Motorspritze DKW
1955 Traktoranhänger TWS
1959 VW Motorspritze
1975 Ford Transit KLF
1981 Tragkraftspritze VW, TS
1987 Opel Blitz, KLF 1000, gebraucht (BJ 1970)
1987 drei Atemschutzgeräte
1988 zwei Funkgeräte
1999 TLF 2000 Iveco
2010 Ford Transit MT
2010 Tragkraftspritzenanhänger
2010 drei Atemschutzgeräte